Im vorherigen Blogpost habe ich ja bereits darüber geschrieben, wieso herkömmliche Zahnspangen für viele Menschen eine Belastung im alltäglichen Leben darstellen. Deshalb möchte ich nun genauer auf die neuste, innovative Methode der Zahnbegradigung eingehen – Invisalign®.
Mein Neffe musste neulich zum Zahnarzt und da wurde eine schiefe Stellung seiner Zähne festgestellt – eine Zahnspange muss nun eingesetzt werden. Freilich wird eine herausnehmbare Spange nicht reichen und Ihr könnt Euch vorstellen, dass weder er noch seine Eltern davon sonderlich angetan sind. Kein Wunder, denn die schwarzen Gestelle sind alles andere als schön, vielmehr besonders hässlich und so begaben sie sich zunächst zu einem Spezialisten. Denn eine Zahnspange kann zwar jeder Zahnarzt einsetzen, die richtig guten und vor allem neuen Methoden beherrschen in erster Linie die direkt dafür ausgebildeten Kieferorthopäden. Und siehe da, es gibt ein geradezu bestechendes Verfahren, das sich ganz besonders für Kinder und Jugendliche eignet: Invisalign®. Dabei werden ebenso effektiv wie bei den klassischen Spangen die Zähne gerichtet, doch viel schonender und vor allem viel schöner. Denn Invisalign® ist nahezu unsichtbar! Das fand ich so faszinierend, dass ich gleich mal diesen Beitrag verfasst habe und Euch alles dazu erzählen will.
Die Ursprünge der Zahnspange
Zahnspangen sind gar nicht so jung in ihrer Entwicklung, es gibt sie immerhin schon weit mehr als hundert Jahre! So erfand Ende des Neunzehnten Jahrhunderts Edward H. Angle eine Apparatur, die schon damals auf das bis heute gleich gebliebene Prinzip der Begradigung von Zahnreihen setzte. Klar, die ersten Geräte waren aus formbarem Kautschuk oder auch aus den Drähten eines Klaviers gefertigt, doch sollte schon damals die Mundmuskulatur stimuliert und zur Veränderung beziehungsweise Verstärkung angeregt werden. Fehlstellungen werden mit der Zeit beseitigt und das war damals so innvovativ, dass sich das Verfahren schnell überall verbreitete. Und es gab auch viel zu tun, denn nicht anders als heute litten gerade Jugendliche an schiefen Zähnen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Heute ist es oft der schon im Kindesalter in Übermaßen verzehrte Zucker, der die Beißerchen nicht richtig wachsen lässt, damals waren es eben genetische Faktoren und ein Lebenswandel, der manchmal von Mangelernährung und dergleichen gekennzeichnet war. Hin und wieder versuchen auch heute noch die Ärzte mittels der sogenannten Myofunktionellen Therapie leichte Fehlstellungen zu beseitigen, die Betroffenen müssen dann ein spezielles Kautraining zur Straffung der Muskulatur durchführen. Hilft das nicht, kommt die Spange zum Einsatz. Und man kann sicher mit Fug und Recht sagen, dass Zahnspangen neben Brillen die am meisten gefürchteten medizinischen Gerätschaften unter Kindern und Jugendlichen sind! Sie sehen einfach nur mies aus und sind oft Anlass für Hänseleien! Und wer mag das schon? Freilich bevorzugen die Betroffenen die herausnehmbaren Zahnklammern, die jedoch eher selten verschrieben werden. Denn schließlich soll man doch durch permanenten Druck eine Verbesserung erreichen und nicht durch ständige Entnahme. Junge Leute sind gerade was ihre Erscheinung angeht sehr empfindlich und so überrascht es nicht, wenn die Zahnspange mehr draußen als drinnen ist. Des Nachts wird die Spange dann manchmal auch noch vergessen, so dass sich der Effekt vermindert oder überhaupt nicht einstellt. Da hilft dann kein Zeter und Mordio, da wird eben eine festsitzende Apparatur eingerichtet. Mit allen unangenehmen Folgen. Kein Wunder also, dass alle auf so etwas wie Invisalign® gewartet haben und der große Erfolg dieses genialen Verfahren sich quasi von selbst erklärt.
Die Lösung: Invisalign®
Und mein Neffe hatte Glück: In Deutschland wird Invisalign® zwar schon seit mehr als 10 Jahren angeboten, doch beherrschen das eben nicht so viele Zahnmediziner, wie es wünschenswert wäre.
Bei Invisalign® handelt es sich um ein kieferorthopädisches Produkt aus Amerika, welches Patienten genau das verspricht, was man sich bei schiefen oder falsch stehenden Zähnen wünscht – gerade Zähne und ein nahtloses, strahlendes Lächeln. Die Behandlung ist dabei nicht nur für Hollywood-Stars gedacht, die ihr Zahnpasta-Lächeln regelmäßig auf roten Teppichen zur Schau stellen. Auch ganz normale Bürger sollen in den Genuss von geraden Zähnen kommen, die dem gängigen Schönheitsideal unserer Welt entsprechen.
Selbstverständlich kann man dieses Endergebnis auch auf konventionelle Art und Weise erreichen. Konventionell heißt in diesem Zusammenhang aber lästig und nicht schön, denn gemeint ist die feste Zahnspange mit Brackets und Drähten, die nicht nur optisch stört, sondern auch beim Essen und Küssen Probleme macht. Und darüber hinaus oft eine schmerzhafte Prozedur vorsieht, da direkt von Beginn an Spannung auf allen Zähnen herrscht.
Invisalign® dagegen funktioniert anders, denn es handelt sich hierbei um durchsichtige Schienen aus Kunststoff, die sich fast wie eine zweite Haut über die Zähne legen und zum Essen (und auch anderen Aktivitäten) herausgenommen werden können. Für viele klingt die Vorstellung, eine unsichtbare Zahnspange zu tragen, verlockend. Denn gerade in jungen Jahren ist das Selbstbewusstsein nicht das allerbeste und eine Spange aus Metall nicht gerade fördernd für das eigene Ego. Invisalign® schmeichelt nicht nur letzterem, sondern verspricht auch eine schonendere Behandlung – dank der Kunststoffschienen kann Druck auf einzelne Zähne ausgeübt und auf diese Art und Weise minimale Korrektur vorgenommen werden, so dass für einen schiefen Zahn beispielsweise erst Platz geschaffen wird, bevor er in die richtige Stellung gebracht wird. Im Gegensatz zur festen Bracket-Zahnspange, welche mit ihrer Technik und dem Draht, der in seine ursprüngliche Position zurück möchte, gleichzeitig Druck auf alle Zähne ausübt.
Was sind die Vorteile der Invisalign®-Behandlung?
Invisalign®-Systeme sind innovativer und präziser als feste Zahnspangen und andere Systeme mit transparenten Alignern. Die Gründe dafür sind vielfältig: Offensichtlich ist es ein großer Fortschritt, Zahnbegradigung ohne Hilfe von Drähten und Brackets zu erreichen. Nicht nur ist das Gestell so nahezu unsichtbar, sondern auch das Zahnfleisch wird geschont. Zudem lassen sich die Aligner jederzeit entfernen, beispielsweise beim Essen, wodurch keine Einschränkung in der Nahrungsaufnahme entsteht. Feste Zahnspangen dagegen können nur von geschulten Fachkräften entfernt werden und auch das Reinigen der Zähne fällt dadurch unnötig schwer.
Für mich ist wohl die Diskretion der Aligner das größte Argument für das Invisalign®-System. Egal zu welchem Anlass, man muss sich nicht schämen, sein breites Lächeln zu zeigen und notfalls kann man die Aligner auch rausnehmen.
Gibt es Invisalign®-Systeme auch für Jugendliche?
Auch für junge Menschen ist die Behandlung mit dem Invisalign®-System möglich und gerade auch für diese Zielgruppe besonders geeignet. Es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die auf die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der jugendlichen Zähne und des Kiefers abgestimmt sind. Manche Teenager können deshalb die gleiche Behandlung wie Erwachsene bekommen, für Jüngere gibt es Invisalign Teen. Der eigene Zahnarzt ist in dem Fall der beste Ansprechpartner, da er weiß, in welchem Entwicklungsstadium sich die Zähne befinden. Invisalign® Teen ist mehr auf die Bedürfnisse von jungen Menschen abgestimmt, zum Beispiel durch kleine Extras wie farbige Indikatoren, die einen nötigen Wechsel der Aligner anzeigen oder kostenlose Ersatz-Aligner, die mitgeliefert werden.
Was kostet die Behandlung?
Die Kosten hängen – wie bei anderen kieferorthopädischen Behandlungen – vor allem von der Komplexität des Falls und dem Verlauf der Behandlung ab. Die Kosten für eine Invisalign-Behandlung sind in der Regel mit der einer normalen festen Zahnspange vergleichbar und liegen im Rahmen zwischen 3.500 und 6.500 Euro. Für einen genauen Kostenvoranschlag sollte man sich aber persönlich untersuchen und beraten lassen.
Allerdings wird auch Invisalign® selten von der Krankenkasse übernommen (Ausnahme: private Krankenversicherungen) und muss meist aus privater Tasche gezahlt werden.
Moderne 3D-Technik erleichtert die Abdrucknahme
Der Besuch beim Kieferorthopäden sowie weitere Kontrollbesuche sind dabei unumgänglich, denn Invisalign® darf nur von speziell zertifizierten und ausgebildeten Zahnärzten am Patienten angewendet werden. Die patentierte Invisalign® Align Technology bedient sich dabei hochmoderner Mittel: Bei Erstbesuch wird ein Abdruck der Zähne genommen, welcher danach am Computer digitalisiert wird. Mit moderner 3D-Technologie wird anschließend die gewünschte Endposition der Zähne errechnet und anhand dessen der kieferorthopädische Behandlungsplan erstellt. Daraufhin werden die transparenten Aligner für den Invisalign®-Anwender individuell und passgenau angefertigt. Der Träger steht in der Eigenverantwortung, die unsichtbare Zahnspange regelmäßig zu tragen – denn um ein gutes Behandlungsergebnis erzielen zu können, sollte sie mindestens 22 Stunden pro Tag fest auf den Zähnen sitzen. Daraus ergibt sich, dass die Aligner lediglich zum Essen und Putzen herausgenommen werden dürfen.
Im Durchschnitt werden die Schienen alle zwei Wochen gewechselt. Auf diese Art und Weise kann eine effiziente Kraftübertragung auf die Zähne stattfinden, so dass diese nach und nach in die gewünschte Endposition bewegt werden und das erhoffte Behandlungsergebnis erzielt werden kann. Dazu gehören regelmäßige Kontrolltermine beim Kieferorthopäden, welcher überprüft, ob die Aligner die Zähne richtig bewegen und Fortschritte erzielt werden. Innerhalb eines Zwei-Wochen-Zeitraums bewegen sich die Zähne um 0,2 Millimeter oder werden um 1 Grad gedreht.
Behandlungsdauer der modernen Zahntherapie
Die Dauer der Behandlung schwankt je Patient und Schweregrad der Therapie und beträgt im Schnitt zwischen 9 und 18 Monaten. Somit ist die Behandlungsdauer vergleichbar mit der einer festen Zahnspange.
Ist ein Patient von außergewöhnlichen Fehlstellungen oder schweren Kieferverschiebungen betroffen, stößt Invisalign® allerdings an seine Grenzen. Es eignet sich für gängige Fehlstellungen und das Schließen von Zahnlücken. Seit die Technologie im Jahr 1997 vom amerikanischen Unternehmen Align Technology erfunden wurde, konnten nach Angaben des Unternehmens vier Millionen Menschen erfolgreich mit den Zahnschienen behandelt werden. Manch eine Anwendererfahrung verrät sogar, dass der eigene Ehemann oder Klassenkameraden die Schienen tage- oder wochenlang nicht bemerkten, obwohl der Anwender/die Anwenderin sie permanent trug.
Invisalign® in Berlin
In Berlin freilich gibt es ein paar wirklich gute Fachleute für Invisalign® und davon profitieren immer mehr Leute.
Im Grunde genommen ist die Methode schon etwas älter, einige Jahrzehnte, und in Amerika gehört sie zum Standard. Das Faszinierende daran: Es funktioniert wie alle anderen Zahnspangen mittels eines ausgeklügelten Drucksystems, doch ist das gesamte Verfahren ungemein entspannter und leichter zu ertragen. Das hängt vor allem mit dem Einsatz von Kunststoffschienen zusammen, die speziell angefertigt werden und transparent gearbeitet sind. Sie sind aus der Nähe kaum erkennbar und aus der Ferne überhaupt nicht – niemand sieht, dass der Träger eine Spange im Mund hat!
Geeignet ist Invisalign® für jedermann und natürlich in erster Linie für von Fehlstellungen betroffene Jugendliche. Deren Wachstumsphase während der Pubertät wird in der Regel von den Zahnmedizinern genutzt, um schiefe Zähne zu begradigen, aber auch Erwachsene können sich dem Verfahren problemlos unterziehen. Manchmal verschieben sich die Zähne im Laufe des Lebens und warum sollte man dann nicht selbst ein Verfahren nutzen, das eben nicht nur für Kinder und Jugendliche geeignet ist – sondern für jedes Lebensalter? Normalerweise dauert der Prozess etwa ein Jahr, bei einigen mehr, bei anderen weniger. Das ist abhängig von der Zielsetzung, welche der Arzt zu Beginn der Behandlung formuliert. Er erstellt ein genaues Computerprofil der Zähne und kann mit Patienten gemeinsam die Ziele festlegen und den genauen Zeitraum bestimmen. Normalerweise werden die einzelnen Schienen etwa 2 Wochen getragen, dann gewechselt und neu installiert. Der Vorteil dabei: Die transparenten Schienen kann man ohne Schwierigkeiten entnehmen, was ungeheuer sinnvoll für die Zahnreinigung oder beim Essen ist. Keine Essensreste verbleiben an den Zähnen und man kann die Spange auch mal kurz rausnehmen, wenn es unbedingt sein muss. Freilich ist es viel leichter sie zu tragen, gerade weil sie eben nicht auffällt! Eine Super -Sache, die bis auf die Kosten eigentlich keine Nachteile hat. Wie bei jedem innovativen Verfahren sperren sich die Kassen für eine Unterstützung, was allerdings kein Hindernisgrund sein sollte: Wer sich für Invisalign® entscheidet, der investiert schließlich in das Wohlbefinden seines Kindes und damit in dessen persönliche Entwicklung.
Warum sollten gerade junge Leute sinnlose Qualen über sich ergehen lassen, wenn es doch viel einfacher geht?
Glücklicherweise leben wir heute in einer Zeit, wo man eben nicht mehr alles aushalten und erdulden muss. Davon abgesehen ist die Ausbildung eines perfekten Zahnapparates immer eine Investion für das ganze Leben und man sollte sich im Zweifelsfall immer dafür entscheiden. Invisalign® ist bewährt, vollständig ausgereift und ein guter Kieferorthopäde wird jedem Patienten eine hochwertige wie absolut sichere Behandlung bieten.
Ich hoffe, ich konnte eure Neugier für das Thema wecken und euch haben meine Infos weitergeholfen.
Carla Bergmann arbeitet für die berlinerumschau.com als freie Redakteurin und prüft alle Beiträge vor ihrer Veröffentlichung eingehend auf Herz und Niere. Sie ist zudem selbst freie Autorin und zudem passionierte Wahlberlinerin. Sie schreibt über Dies und Das, aber am liebsten schreibt sie über Berlin – ihre heimliche Liebe.