Majestätisch erhebt es sich auf dem Pariser Platz: Das Brandenburger Tor ist das Symbol für Berlin schlechthin. Doch wie wurde es zu der Sehenswürdigkeit, die es heute ist?
Die Errichtung des Brandenburger Tors
Das frühklassizistische Tor mit der berühmten Quadriga markiert den Abschluss der Prachtstraße „Unter den Linden“, die vom Forum Fridericianum bis zum Pariser Platz verläuft. Errichtet wurde das Brandenburger Tor nach antikem Vorbild: Architekten und Bildhauer ließen sich von der Akropolis und dem Parthenon in Athen inspirieren.
1793 wurde die Quadriga auf dem Triumphtor angebracht – 13 Jahre später marschierte Napoleon in Berlin ein und schaffte die bronzene Skulptur kurzerhand nach Frankreich. Allerdings ließen sich die Preußen diese Frechheit nicht bieten und holten sich ihre Quadriga bereits 1814 wieder zurück. Bei der heutigen Quadriga handelt es sich jedoch um eine Nachbildung. Der einzige verbleibenden Pferdekopf der Originalskulptur befindet sich im Märkischen Museum.
Kulisse der Weltgeschichte
Obwohl es zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Berlins zählt, ist das Brandenburger Tor viel mehr als ein bloßes Baudenkmal. Vor der Kulisse des Triumphtors haben sich bewegte Momente der Geschichte abgespielt, die das Schicksal Deutschlands und der ganzen Welt nachhaltig beeinflussen sollten. 1933 marschierten die Nationalsozialisten bei der Machtergreifung im Gleichschritt über den Pariser Platz. Nach dem Krieg stand das Brandenburger Tor im sowjetischen Sektor Berlins – aus dem Symbol preußischer Hegemonie wurde in Kürze ein Symbol für das geteilte Deutschland. Während des Kalten Krieges befand sich das Brandenburger Tor in der Sperrzone und war für die Berliner Ost-Bevölkerung nicht zugänglich. 1987 hielt der damalige US-Präsident Ronald Reagan mit dem Brandenburger Tor im Hintergrund seine berühmte Rede, in der er den Abriss der Mauer verlangte. Erst mit dem Fall der Berliner Mauer zwei Jahre später konnten auch die Sperranlagen rund um das Tor entfernt werden.
Das Brandenburger Tor heute
Dank seiner ausgezeichneten Lage mitten im Herzen Berlins und seiner historischen Bedeutung ist das Brandenburger Tor einer der zentralen Anlaufpunkte der deutschen Bundeshauptstadt. In unmittelbarer Nähe befinden sich zahlreiche Museen und Attraktionen, darunter auch Checkpoint Charlie, der Gendarmenmarkt und der Führerbunker. Westlich vom Brandenburger Tor zieht sich die Straße des 17. Juni durch den Großen Tiergarten. Sie wird von dem Großen Stern durchbrochen, in dessen Mitte sich die Siegessäule erhebt. Zu den Museen, die fußläufig vom Brandenburger Tor aus erreichbar sind, gehören Madame Tussauds, der Tränenpalast und das Deutsche Historische Museum. Wenn man über die Promenade Unter den Linden flaniert und die Schlossbrücke überquert, findet man sich auch schon auf der Museumsinsel wieder. Berlin als Stadt die niemals schläft hat für jeden was zu bieten!

Carla Bergmann arbeitet für die berlinerumschau.com als freie Redakteurin und prüft alle Beiträge vor ihrer Veröffentlichung eingehend auf Herz und Niere. Sie ist zudem selbst freie Autorin und zudem passionierte Wahlberlinerin. Sie schreibt über Dies und Das, aber am liebsten schreibt sie über Berlin – ihre heimliche Liebe.