Leider ist das Brandenburger Tor Museum seit Ende April 2019 geschlossen. Man ist zwar noch auf der Suche nach einem neuen Standort, aber noch gibt es keinerlei Informationen zu einer erneuten Eröffnung an anderer Stelle. Die Besucher der bildgewaltigen Ausstellung waren zwar durchweg begeistert, die Besucherzahlen lagen aber an diesem Standort unter den Erwartungen. Der Pariser Platz ist umgeben von den Botschaften Frankreichs, den USA und anderen und die Sicherheitsvorkehrungen hier vor Ort sind enorm.
Die besten Alternativen zum Brandenburger Tor Museum
Wer an der deutschen Historie Interesse hat, der ist in Berlin bestens aufgehoben. Hier findet man praktisch an jeder Ecke Zeitzeugen der deutschen Geschichte und es gibt dazu Museen in Hülle und Fülle. Berlin ist über die Jahrhunderte Schauplatz vieler wichtiger geschichtlicher Ereignisse gewesen und die ganz großen Staatsoberhäupter waren in der heutigen Bundeshauptstadt beheimatet.
Preußens Könige hatten hier ebenso ihren Sitz wie später der Führer Adolf Hitler während der Zeit des Nationalsozialismus. Heutzutage ist der Deutsche Reichstag Sitz des Bundestages und die Bundeskanzler sind gleich nebenan im Bundeskanzleramt ansässig. Der Bundespräsident residiert in Schloss Bellevue am Berliner Tiergarten.
Das Holocaust Mahnmal
Ein Zeitzeuge der ganz besonderen Art ist das Holocaust Mahnmal an der Cora-Berliner-Straße 1 mitten im Zentrum von Berlin. Das Denkmal für die Ermordeten Juden Europas wurde von dem US-amerikanischen Architekten Peter Eisenman geschaffen, der den Wettbewerb um den besten Entwurf für ein Denkmal für sich entscheiden konnte.
Das aus 2.711 Betonstelen bestehende Denkmal erstreckt sich über eine weite Fläche und lädt zum Nachdenken ein. Das Holocaust Mahnmal wurde im Jahr 2005 eröffnet und ist seitdem jedes Jahr Anziehungspunkt für unzählige Besucher von Berlin.
Deutsches Historisches Museum
Das Deutsche Historische Museum ist eine perfekte Alternative zum Brandenburger Tor Museum. Es informiert direkt am Prachtboulevard Unter den Linden 2 über die geschichtlichen Abläufe Deutschlands und man findet hier 1.500 Jahre anschaulich dargestellt. Mit mehr als 7.000 Exponaten wird der Besucher durch die verschiedenen Epochen geführt und kann sich darüber umfassend informieren. Das Deutsche Historische Museum stellt die Historie Deutschlands mit unzähligen Bildern, Originaldokumenten und Filmen dar.
Der Rundgang durch das Museum startet mit dem Mittelalter und endet mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung. Zwischendrin findet man Informationen über den Dreißigjährigen Krieg, Fürstentum und Kaiserreich, den Ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik, die Nazis und den Zweiten Weltkrieg sowie die Nachkriegszeit mit den Alliierten und dem Mauerbau. Alle relevanten Bereiche finden in jeder Epoche ihre Erwähnung wie Politik, Religion, Kunst, Musik, Agrarwirtschaft sowie die technologische Entwicklung. Spannende wechselnde Zusatzausstellungen ergänzen das Angebot. Auch das Museum selbst ist sehenswert. Das barocke Zeughaus ist mehr als 300 Jahre alt und wird ergänzt von dem modernen Gebäude in seiner schneckenförmigen Bauweise. Das Deutsche Historische Museum gehört zu den Top 20 der meistbesuchten Museen in Berlin.
Alliierten Museum in Berlin
Auch das Alliierten Museum im Bezirk Dahlem ist einen Besuch wert. Hier werden die Besucher in die Zeit der Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt. Die Alliierten hatten die Reichshauptstadt nach dem Sieg über die Nationalsozialisten besetzt und in vier Bezirke unter sich aufgeteilt. Der sowjetische Teil wurde später zu Ostberlin und mit der Mauer eingegrenzt.
Das Alliierten Museum erzählt die Historie der Zeit von 1945 bis 1994. Mit Kriegsende ist Berlin fast komplett zerstört. Die britischen, französischen, amerikanischen und sowjetischen Besatzungstruppen liefen in Berlin ein. Die Ausstellungen stellen diese Zeit in Berlin sehr anschaulich dar. Neben der Dauerausstellung gibt es auch immer wieder Sonderausstellungen. Das Beste am Alliierten Museum ist: der Eintritt ist für die Besucher kostenlos.
Parlamentshistorische Ausstellung im Deutschen Dom
Mitten auf dem wunderschön gelegenen Gendarmenmarkt steht der Deutsche Dom. In den Räumen findet die Parlamentshistorische Ausstellung des Deutschen Bundestages statt. Hier können sich die Besucher auf insgesamt fünf Stockwerken über die historische Entwicklung des politischen Systems Deutschlands informieren. Vor allem die zeitlichen Epochen kommen hier zum Zuge, in denen der Grundstein für die politische Basis der Bundesrepublik gelegt worden ist.
Die Entscheidungsprozesse sind hier ebenso Thema wie die unterschiedlichen Konflikte bei der Findung der liberalen parlamentarischen Politik Deutschlands. Es werden die verschiedenen Funktionen und Arbeitsabläufe vorgestellt und man bekommt einen guten Überblick über die Arbeit der Bundesregierung im historischen Ablauf.
Das Ganze nimmt mit der Revolution 1848 seinen Anfang, geht über die Kaiserzeit und die Weimarer Republik hinweg und führt schließlich in die Zeit des Nationalsozialismus und die der DDR.
Deutsches Spionagemuseum Berlin
Äußerst spannend ist auch das Deutsche Spionagemuseum am Leipziger Platz in Berlin. Das Museum wurde 2020 für den European Museum of the Year Award nominiert – und das absolut zu Recht. Auf mehr als 3.000 Quadratmetern können die Besucher in die Welt der Spionage eintauchen und das mit allen Sinnen, denn die Ausstellungen laden mit interaktiven Techniken zum Mitmachen ein. Es werden spektakuläre Spionagefälle dargestellt, berühmte internationale Spione vorgestellt und geheime Operationen gelüftet.
Die hochmoderne Technik macht den Museumsbesuch zu einem echten Erlebnis mit jeder Menge multimedialen Effekten, 3 D-Brillen und aufsehenerregenden Projektionen. Lange nach dem Ende des Kalten Krieges und der Zeit der DDR wurde 2015 das Spionage Museum eröffnet. Man kann hier die Chiffriermaschine Enigma der Nazis bestaunen ebenso wie verschiedene Abhörmethoden, Waffen und andere Gegenstände der Spione. Auch Requisiten aus den James Bond-Filmen sind hier zu finden.
Das Brandenburger Tor – das Wahrzeichen von Berlin
Das Wahrzeichen von Berlin ist unbenommen das Brandenburger Tor. Es steht unweit des Regierungsviertels, praktisch gleich beim Reichstag um die Ecke. Das majestätische Tor ist im klassizistischen Stil erbaut und wurde im Jahr 1793 fertiggestellt. Das Triumphtor wurde direkt am Pariser Platz errichtet und die berühmte Skulptur obendrauf blickt gen Osten, dem ehemaligen Ostteil Berlins jenseits der Berliner Mauer. Die prunkvolle Quadriga präsentiert sich als Siegesgöttin Viktoria auf einem Vierergespann mit herrschaftlichen Pferden. Das Wahrzeichen Berlins zeigt sich auf vielen Bildnissen und ist auch auf der Rückseite der deutschen Euromünzen (10, 20 und 50 Cent) abgebildet.
Doch Berlin hat nicht nur das Brandenburger Tor zu bieten. Wer auch außerhalb der typischen Sehenswürdigkeiten nach ein paar Geheimtipps in der Hauptstadt Deutschlands sucht, wird definitiv fündig!
Carla Bergmann arbeitet für die berlinerumschau.com als freie Redakteurin und prüft alle Beiträge vor ihrer Veröffentlichung eingehend auf Herz und Niere. Sie ist zudem selbst freie Autorin und zudem passionierte Wahlberlinerin. Sie schreibt über Dies und Das, aber am liebsten schreibt sie über Berlin – ihre heimliche Liebe.