Dr. med Wolgang J. Kümpel ist Ur-Berliner und erfahrener Schönheitschirurg, praktizierend in seiner Privatklinik Chirurgia Ästhetica in Berlin. Wir haben ihn zu seinem Alltag und zu seinem spannenden Job befragt.
Seit wann sind Sie praktizierender Schönheitschirurg?
Genau seit meiner Niederlassung im Dezember 1985 in München.
Sie haben Ihren Hauptsitz in Berlin. Außerdem operieren Sie auch in München und auf Mallorca. Wie kam es dazu und wie häufig kann man Ihre Dienste auch außerhalb Berlins in Anspruch nehmen?
Nach meiner Tätigkeit als Oberarzt am Klinikum rechts der Isar beschloss ich mich in München selbständig zu machen und gründete in Schwabing eine Klinik für ästhetisch-plastische Chirurgie. Um die Jahrtausendwende zog es mich aus privaten Gründen in meine Geburtsstadt Berlin und dort eröffnete ich im Jahr 2004 die Klinik für Schönheitsoperationen. Zeitgleich begann ich eine Niederlassung auf Mallorca aufzubauen. Dort bin ich aber nur einige Wochen im Jahr. In München bin ich alle 2-3 Monate weil ich dort noch einen großen Patientenstamm habe. Mein Hauptsitz ist jetzt aber hier in der Hauptstadt.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?
Am Vormittag finden die OP’s in einem der beiden OP-Säle statt, am Nachmittag ist Sprechstunde und diese geht oftmals bis weit in den Abend.
Schönheitschirurg ist ein eher seltener Beruf. Wussten Sie schon immer, dass Sie diesen Beruf wählen würden? Was hat Sie dazu bewegt, diesen Karriereweg einzuschlagen?
Ich wollte nicht nur operieren, sondern kreativ sein und Erfolge sehen. Lange Jahre musste ich in großen Kliniken ohnmächtig erleben, wie uns die Krebspatienten wegstarben und wir hilflos waren. In der ästhetischen Chirurgie kann ich sowohl helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken als auch mein chirurgisches Geschick anwenden. Das ist sehr befriedigend.
Gibt es ein Gebiet in der Schönheitschirurgie, auf dass Sie sich spezialisiert haben?
Die größte Herausforderung in der Plastischen Chirurgie ist die Nasenkorrektur, medizinisch Rhinoplastik genannt. Sie ist die Königsdisziplin in der Schönheitschirurgie und wird nur von wenigen Chirurgen perfekt beherrscht. Dies zeigt sich allein schon an der Häufigkeit von Zweitkorrekturen, die mancherorts 50% ausmachen.
Gibt es ein Gebiet in der Schönheitschirurgie, an das Sie sich eher nicht herantrauen würden?
Ich kenne meine Grenzen und führe nur diese Operationen durch, die ich jahrelang ausgeführt habe und sicher beherrsche. Meine Schwerpunkte sind Gesichtsoperationen, Fettabsaugungen und Brustkorrekturen.
Als Plastischer Chirurg hören Sie sicherlich auch sonderbare Wünsche von Patienten. Können Sie uns von einem oder zwei außergewöhnlichen Aufträgen erzählen?
Wie in jeder Arztpraxis gibt es auch bei uns Patienten, die unter einem gestörten Selbstbild leiden. Wer an sich selbst Makel sieht, die ein außenstehender nicht wahrnimmt, bedarf eher einer psychologischen Beratung als einer Operation. Als Anfänger kann man dem Fehler unterliegen sich auf ausgefallene Wünsche einzulassen und versuchen, sie zu befriedigen. Aber die Zeit leert einem hiervon Abstand zu nehmen.
Es sind aber nur einige wenige Patienten im Jahr, die von mir nicht behandelt werden weil ihr Wunsch zu ausgefallen ist oder weil keine Verbesserung zu erwarten wäre.
Wie gehen Sie mit diesen Fällen um? Wo ziehen Sie die Grenze, wenn ein Patientenwunsch zu weit geht? Haben Sie schon einmal Aufträge abgelehnt?
Das kommt vor, ist aber eher die Ausnahme.
Was würden Sie als die Vorteile und die Schattenseiten Ihres Berufes bezeichnen?
Ich sehe nur Vorteile in meinem Beruf. Schattenseiten kann ich nicht erkennen.
Gibt es ein schönes Erlebnis auf Ihrem Karriereweg, welches Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Es ist jedes Mal ein zutiefst befriedigendes Gefühl, wenn die Patienten einen überglücklich umarmen möchten, wenn Sie das Resultat nach der Heilphase betrachten. Früher gab es noch dankbare Briefe oder Postkarten, die habe ich in mehreren Ordnern gesammelt, jetzt kommen diese als SMS oder Mail.
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus? Bleiben Sie Chirurg bis ins hohe Alter oder haben Sie andere Pläne?
Noch befriedigt mich das Operieren und macht mir Spaß. Aber irgendwann werde auch im mich zur Ruhe setzen. Der Termin ist aber noch nicht in Sichtweite.
Wir danken Dr. Wolfgang J. Kümpel für das Interview.
Privatklinik Chirurgia Ästhetica Dr. Kümpel – Plastischer Chirurg
Hundekehlestraße 32, 14199 Berlin, Deutschland
+49 30 81095960
Carla Bergmann arbeitet für die berlinerumschau.com als freie Redakteurin und prüft alle Beiträge vor ihrer Veröffentlichung eingehend auf Herz und Niere. Sie ist zudem selbst freie Autorin und zudem passionierte Wahlberlinerin. Sie schreibt über Dies und Das, aber am liebsten schreibt sie über Berlin – ihre heimliche Liebe.