Spätestens seit der Präsentation des Berliner Shops „Original Unverpackt“ bei der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ ist unverpacktes Einkaufen in aller Munde.
Verpackungsfreieis Einkaufen liegt im Trend. Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dafür auf Plastik und andere Verpackungsstoffe zu verzichten. Aber nicht immer ist dies auch so einfach umgesetzt. Auch wenn die guten Tipps, wie mit eigenen Stofftaschen einkaufen zu gehen oder Tupperware mitzunehmen bekannt sind, ist das in kaum einem Geschäft möglich, da dies gegen eventueller Hygienevorschriften verstoßen würde.
Plastik schadet der Umwelt
Plastik ist aber unbestritten eines der größten Probleme in der heutigen Zeit und die Anhängerschaft der „Zero Waste“ Bewegung wächst stetig. „Zero Waste“ heißt: wenig bis keinen Müll zu produzieren. Jeder Einkauf bringt Berge an Müll mit sich, die vermieden werden könnten und müssen, um die Umwelt zu schützen. Dennoch steht die „Zero Waste“ Bewegung immer noch am Anfang. Verpackungsfreies Einkaufen ist jedoch die Zukunft. Plastik wird sehr aufwendig produziert, nur um die Verpackung kurz nach dem Einkauf wieder wegzuwerfen. Gerade der Abbau von Plastik ist aber noch problematischer. Plastik wird aus Erdöl gewonnen. Plastik ist nicht biologisch abbaubar und in der Umwelt kann es viele Jahre überdauern, was die Unmengen an Plastikabfällen in den Meeren der Welt zeigt. Viele Meeresbewohner verschlucken kleinste Plastikpartikel im Meer und sterben nicht selten an den Folgen.
Wie funktioniert verpackungsfreies Einkaufen?
So kann auch die Lebensmittelverschwendung eingedämmt werden. Milch und Joghurt werden in Pfandgläsern angeboten. Brot kommt, wie auch früher schon, in eine Papiertüte. Eier können in einem selbst mitgebrachten Eierkarton mit nach Hause genommen werden. Auch Hygieneprodukte, wie Seife und Putzmittel auf Naturbasis, stehen zum Verkauf. Fleisch, Wurst und Käse anzubieten, ist im Moment noch schwierig, da diese Produkte nicht allzu lange offen liegen lassen werden können. Hierfür gibt es aber bereits vereinzelt Kooperationen mit Bauern und Verkäufern, die einfach mehrmals die Woche mit einem frischen Angebot kommen und dies im Markt verkaufen.
Wo finde ich Unverpackt-Läden in Berlin?
Berlin ist eine große und weltoffene Stadt und hat so einige Anlaufstellen im Angebot, an denen das Einkaufen gleich doppelt zu viel Spaß macht. An der Wiener Straße findet ihr beispielsweise den Laden „Original Unverpackt“. Dieser bietet vor Ort und online etwa 600 nachhaltige Produkte in Bioqualität an. An der Lychener Straße findet man zudem „Der Sache wegen“. Ein Laden, der das Konzept des Unverpackt-Ladens aufgreift und zeitgleich einer Art Wochenmarkt gleichkommt. Hier kann man plastik- und palmölfrei einkaufen! Auch viele Cafés und Bäckereien setzen auf dieses Prinzip und bieten ihre Produkte plastikfrei und zum Wohle der Umwelt an.
Die Alternative – der Wochenmarkt
Eine Alternative, die es bereits jedem möglich macht, unverpackt einzukaufen, sind Wochenmärkte. Hier kann der Kunde fast alles in mitgebrachten Behältern transportieren. Wochenmärkte gibt es fast überall, auch wenn nicht täglich. Auf Wochenmärkten kann der Endverbraucher regional, günstig und ohne Verpackungen einkaufen. Natürlich bekommt der Kunde nicht immer alles und muss sie je nach Saison nach dem Angebot richten.
Eine Umstellung bedarf Zeit und Geduld. Es ist kein Projekt von heute auf morgen. Doch einen kleinen Beitrag kann jeder leisten, wenn er sich bewusst dafür entscheidet. Weg von den Plastikflaschen, Gemüse und Obst regional und unverpackt kaufen und für das Pausenbrot eine Dose anstatt Folie zu verwenden, sind nur ein paar Tricks auf dem Weg zu einem müllfreien Leben.
Carla Bergmann arbeitet für die berlinerumschau.com als freie Redakteurin und prüft alle Beiträge vor ihrer Veröffentlichung eingehend auf Herz und Niere. Sie ist zudem selbst freie Autorin und zudem passionierte Wahlberlinerin. Sie schreibt über Dies und Das, aber am liebsten schreibt sie über Berlin – ihre heimliche Liebe.