Peter Joseph Lenné war ein preußischer Landschaftsarchitekt, der im 19. Jahrhundert vor allem im Raum Berlin und Potsdam einen entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung von Grünanlagen und der Stadtgestaltung hatte. Beeindruckt von englischen Garten- und Grünanlagen brachte er das Konzept der naturnahen Parkgestaltung nach Berlin und sah es als sein Hauptziel, den Menschen in der Metropole möglichst großräumige und ansprechende Naherholungsgebiete zu erschaffen.
Wer in Berlin lebt oder die Hauptstadt besucht, der stößt immer wieder auf die Schöpfungen des berühmten Landschaftsarchitekten, der sogar für den preußischen Königshof angestellt war. Seine Vision von einer grünen und erholsamen Großstadt zieht sich durch ganz Berlin und lässt bis heute unzählige Besucher und Einheimische der Metropole von der Ruhe und der Natur profitieren. Seine Arbeit hat das Gesicht Berlins entscheidend geprägt und bringt einen Hauch englische Kultur in die deutsche Hauptstadt.
Lennés grüne Kunst selbst erleben
Besonders die Landschaftsgestaltung um Schlösser, wie das Schloss Glienicke oder das Schloss Friedrichsfelde waren Aufgabe des Gartenkünstlers. Die Parks sind immer wieder einen Spaziergang wert und bieten mit ihren Alleen, Brunnen und eindrucksvollen Schlössern zu jeder Jahreszeit tolle Motive für Erinnerungs- oder Hochzeitsfotos.
Auch der Park auf der Pfaueninsel und der Tiergarten entstanden durch die Kreativität Lennés. Diese beiden geschichtsträchtigen Orte, die zu den beliebtesten Ausflugszielen zählen, repräsentieren die Arbeit des Gartenkünstlers sehr authentisch und eindrucksvoll. Die beiden großen und wunderschönen Naturgebiete locken nicht nur mit Denkmälern und historischen Mahnmalen, sondern zählen auch zu den grünsten und Freizeit freundlichsten Orten in Berlin. Man findet dort häufig Sportler und Familien, die die Atmosphäre der Parks nutzen, um dem hektischen Alltag für einen Moment zu entfliehen. Die Pfaueninsel, die ihren Namen den Pfauen verdankt, die dort frei leben, gehört sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Schlosspark Schönhausen und Charlottenburg stammen zwar aus der Zeit vor dem preußischen Naturkünstler, wurden jedoch durch ihn umgestaltet und haben erst so ihr typisches Flair erhalten, das diese Parks heute so auszeichnet. Durch die verschiedenen Einflüsse kann man dort mehrere Stilrichtungen entdecken und auf den grünen Spuren Lennés wandeln.
Plätze wie der berühmte Lustgarten und der Leipziger Platz verdanken ihren Charme ebenso dem Landschaftsarchitekten mit Hang zu englischer Gartenkunst.
Erst durch seine Begrünung und kunstvolle Inszenierung wurde den Plätzen Leben eingehaucht.
Wer Kinder auf der Erkundungstour mit dabei hat, der kann auch diese für die Arbeit Lennés begeistern. Denn selbst der berühmte Berliner Zoo wurde von ihm entworfen und umgesetzt.
Lenné erschuf zudem den ersten Volkspark in Berlin, der nur der Erholung der Bevölkerung dienen sollte. Der Volkspark Friedrichshain zieht heute vor allem Familien an, da das Freizeitangebot für die jüngeren Bewohner der Metropole sehr umfangreich ist. Viele Spielplätze, Wiesen und Sportanlagen laden zum Toben und Spaß haben ein, während die Erwachsenen Erholung in Cafés finden.
Noch bis im Oktober 2017 finden in und um Berlin verschiedene Veranstaltungen im Rahmen des Lenné Jahres 2016 statt. Interessierte können so noch ein Stück tiefer auf den Fährten des Mannes wandeln, der das Gesicht Berlins nachhaltig durch seine Arbeit geprägt hat.
Carla Bergmann arbeitet für die berlinerumschau.com als freie Redakteurin und prüft alle Beiträge vor ihrer Veröffentlichung eingehend auf Herz und Niere. Sie ist zudem selbst freie Autorin und zudem passionierte Wahlberlinerin. Sie schreibt über Dies und Das, aber am liebsten schreibt sie über Berlin – ihre heimliche Liebe.